Wege der Finanzierung zur Digitalisierung für KMU

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In der heutigen digitalen Welt ist der Einsatz moderner Software-Lösungen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) nicht mehr wegzudenken. Sie ermöglichen effizientere Arbeitsprozesse, verbessern die Kundenbindung und steigern die Wettbewerbsfähigkeit. Allerdings stellt die Finanzierung solcher digitalen Innovationen besonders in kleineren Unternehmen häufig eine große Hürde dar.

Viele KMU stehen vor der Herausforderung, notwendige Investitionen in Software und Digitalisierung zu stemmen, ohne ihre Liquidität zu gefährden. Glücklicherweise gibt es in Deutschland eine Vielzahl von Förderprogrammen und Kreditmöglichkeiten, die speziell darauf ausgerichtet sind, KMU finanziell zu unterstützen. In diesem Blogbeitrag stellen wir Ihnen einige dieser Möglichkeiten vor, wobei wir besonderen Wert auf die Möglichkeiten in Schleswig-Holstein legen, damit Ihr Unternehmen die digitale Transformation erfolgreich meistern kann.

Die Finanzierungsoptionen im Überblick


Die Einführung digitaler Innovationen und Software-Lösungen erfordert eine erhebliche Investition der Unternehmen. Glücklicherweise gibt es Förderpakete, die Unternehmen finanziell unterstützen können. Diese Pakete lassen sich grundsätzlich in zwei Kategorien unterteilen: nicht rückzahlbare Zuschüsse und zinsverbilligte Darlehen.

Nicht rückzahlbare Zuschüsse

Zuschüsse sind eine attraktive Form der Förderung, da sie nicht zurückgezahlt werden müssen. Unternehmen, insbesondere KMU, können je nach Programm zwischen 30 und 80 Prozent der förderfähigen Investitionssumme erhalten. Die Zuschüsse sind jedoch mit Maximalbeträgen begrenzt, um die Kosten für den Staat zu kontrollieren und sicherzustellen, dass Unternehmen einen Eigenanteil leisten.

Zinsverbilligte Darlehen

Als Alternative zu Zuschüssen bieten Bund und Länder zinsgünstige Darlehen an. Diese können für Digitalisierungsprojekte, wie z.B. die Implementierung eines ERP-Systems, genutzt werden. Die Darlehen zeichnen sich durch lange Laufzeiten von bis zu 20 Jahren aus. Abhängig vom Kreditgeber können Unternehmen auch von Haftungsfreistellungen oder Tilgungszuschüssen profitieren.


Nicht rückzahlbare Zuschüsse des Bundes



Go-digital des BMWK

Das Förderprogramm go-digital des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) unterstützt KMUs und Handwerksbetriebe bei der Digitalisierung. Die Förderung deckt bis zu 50% der Ausgaben für Beratungsleistungen in den Bereichen digitale Markterschließung, IT-Sicherheit, Digitalisierungsstrategie, Datenkompetenz und digitalisierte Geschäftsprozesse. Go-digital ist besonders attraktiv für Unternehmen, die externe Expertise für die Implementierung neuer Software benötigen, ohne die volle finanzielle Last tragen zu müssen.

Weitere Informationen zu go-digital finden Sie auf der Webseite des BMWK.

Go inno – Innovationsgutscheine des BMWK

Go-Inno des Bundesamts für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) ist ein enger Verwandter des go-digital Programms. Go-Inno bietet Unternehmen Innovationsgutscheine, die finanzielle Unterstützung für externe Beratungsleistungen in Forschung und Entwicklung, um Innovationsprojekte anzustoßen. Mit den Innovationsgutscheinen können 50 Prozent der Kosten für externe Beratung abgedeckt werden, allerdings beschränkt auf vom BMWK autorisierte Beratungsfirmen. Bis zu 1.100 Euro pro Beratungstag sind förderfähig bei maximal 35 Beratungstagen. Daraus ergibt sich ein **Maximalbetrag von 19.250 Euro **. Förderberechtigt sind Unternehmen mit weniger als 100 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz oder einer Bilanzsumme von maximal 20 Millionen Euro.

Weitere Informationen zum go-inno Förderprogramm finden Sie auf der Webseite des BMWK.

Förderung von Digitalisierungsmaßnahmen in kleinen Unternehmen in Schleswig-Holstein der WTSH

Die Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH (WTSH) bietet mit der Förderung von Digitalisierungsmaßnahmen in kleinen Unternehmen (DKU) eine finanzielle Unterstützung für KMUs in Schleswig-Holstein an, die in die Digitalisierung investieren möchten. Es gibt zwei Module: Beratung und Umsetzung digitaler Lösungen und Umsetzung zur Implementierung. Förderberechtigt sind kleine Unternehmen mit unter 50 Mitarbeitern und weniger als 10 Mio. Euro Umsatz oder Bilanzsumme. Zuschüsse decken bis zu 40% der Kosten in beiden Modulen.

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Webseite sowie der Webseite der WTSH.

Förderung von Unternehmensberatungen für KMU der BAFA

Das Förderprogramm Förderung von Unternehmensberatungen für KMU des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bietet finanzielle Zuschüsse für Beratungsdienstleistungen an. Zielgruppe sind kleine und mittlere Unternehmen, die ihre Geschäftsprozesse verbessern oder neue Märkte erschließen möchten. Bei der Förderung handelt es sich um einen nicht rückzahlbaren Zuschuss, der bis zum 31. Dezember 2026 gilt. Je nach Region werden bis zu 80 Prozent der Beratungskosten, mit einem Maximalbetrag von 2.800 Euro, abgedeckt. Berechtigte Unternehmen können bis zu fünf Beratungen erhalten, jedoch höchstens zwei pro Jahr, sofern sie weniger als 250 Mitarbeiter haben und einen Jahresumsatz von maximal 50 Millionen Euro nicht überschreiten.

Weitere Informationen zur Förderung von Unternehmensberatungen für KMU finden Sie auf der Webseite der BAFA.


Zinsverbilligte Darlehen



IB.SH Mittelstandskredit

Die Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH) vergibt den Mittelstandskredit, der Existenzgründungen und die Festigung kleiner bis mittlerer Unternehmen durch einfache Antragsverfahren und flexible Nutzungsmöglichkeiten unterstützt. Mit Darlehensbeträgen von 25.000 bis 250.000 Euro und attraktiven Konditionen erleichtert dieses Programm die Finanzierung von Investitionen und Digitalisierungsprojekten.

Weitere Informationen zum Mittelstandskredit finden Sie auf der Webseite der IB.SH.

ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit der KfW (380)

Die KfW Bankengruppe fördert mit dem ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit (380) Unternehmen, die in Digitalisierung und Innovation investieren möchten. Das Programm zielt darauf ab, umfangreichere Softwareprojekte mit einem breiten Kreditrahmen und vorteilhaften Zinsen zu unterstützen. Unternehmen können Kredite von 25.000 bis zu 25 Mio. Euro für Projekte im Bereich Innovation und Digitalisierung erhalten, mit effektiven Jahreszinsen ab 2,57 % und Laufzeiten ab zwei Jahren. Die Förderung steht Unternehmen mit unter 250 Mitarbeitern sowie Solo-Selbstständigen offen und lässt sich mit anderen Programmen kombinieren, um Überfinanzierung zu vermeiden.

Weitere Informationen zum ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit (380) finden Sie auf der Webseite der KfW Bankengruppe.


Fazit und weitere Informationen


Die Digitalisierung ist für KMU eine Chance, ihre Marktposition zu stärken und neue Geschäftsfelder zu erschließen. Die vorgestellten Förderprogramme und -darlehen bieten finanzielle Unterstützung, um die Herausforderungen der Digitalisierung erfolgreich zu meistern. Die Wahl des passenden Fördermittels hängt jedoch von den individuellen Bedürfnissen und Zielen des Unternehmens ab. Es empfiehlt sich daher, frühzeitig mit den Beratungsstellen Kontakt aufzunehmen, um die passende Unterstützung zu finden.

Unternehmen in Schleswig-Holstein stehen dafür unter anderem die Förderlotsen der IB.SH zur Verfügung. Diese bieten Ihnen eine unentgeltliche, neutrale und individuelle Beratung an, um die für Sie und Ihr Unternehmen beste Finanzierungsmöglichkeit zu ermitteln.

Weitere Informationen sowie die Kontaktdaten der Förderlotsen finden Sie auf der Webseite der IB.SH.

Auch die Innovationsberater der WTSH unterstützen Sie gerne bei Ihrem Vorhaben. Mit fundierter Erfahrung aus über 7.100 Beratungen stehen sie Unternehmen kompetent zur Seite. Die WTSH bietet an ihren Standorten in Flensburg, Kiel und Lübeck kostenfreie Unterstützung, um Sie in der Vernetzung, bei Fachveranstaltungen und mit Marktkenntnissen voranzubringen und berät Sie ebenso zu passenden Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten.

Weiterführende Informationen sowie die Kontaktdaten der Innovationsberater können Sie auf der Webseite der Innovationsberater finden.